Schritt für Schritt durch die Auftragsverarbeitung…
Das kennen wir doch alle, sobald der Auftrag im Kasten ist – folgt die Verarbeitung, welche nicht unbedingt super viel Spaß macht und oft sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
In diesem Beitrag möchten wir unseren Workflow in der Bildbearbeitung mit dir teilen. Er ist super einfach, beschleunigt die Arbeit am PC, verkürzt die Wartezeit unserer Kunden und hat gleichzeitig unser Honorar verdoppelt!
Der Ablauf von unserem Workflow wird hier Schritt für Schritt aufgelistet, du kannst ihn tatsächlich der Reihe nach befolgen und bei Gefallen adoptieren.
Klingt super? Ist es auch und jetzt viel Spaß beim Lesen…
1. Datensicherung
Jede Fotosession ob groß oder klein, wird auf folgende Art gesichert:
- auf zwei externen Festplatten (gespiegelt)
- die Speicherkarten aus der Kamera werden vorerst nicht formatiert, die Daten bleiben dort bis zur Auftragsauslieferung
Der Import auf den Rechner zur Bearbeitung erfolgt erst, sobald Auswahl der Bilder getroffen wurde.
2. Bilder auswählen
Zum Auswählen der Bilder nutzen wir das Programm Photomechanic 6 von Camera Bits. Mit der Software arbeiten wir seit längerem und möchten sie auf keinen Fall mehr missen. Die Geschwindigkeit mit der die Bilddaten geladen werden ist unvergleichbar.
Das besondere an Photomechenic ist, dass die Daten nicht erst in ein Programm importiert werden müssen, du startest und sagst in welchem Ordner die Bilder sich befinden und schon kann es los gehen, ohne lange Wartezeiten.
Welche Bilder kommen mit? Genau das ist unser Prinzip: wir wählen nur die Bilder aus, welche definitiv mitkommen. Anschließend werden die ausgewählten Bilddateien auf unseren PC kopiert und in Lightroom importiert.
3. Bildbearbeitung in Adobe Lightroom Classic
Die Bildbearbeitung läuft zwar nach dem Motto: „Weniger ist mehr!“ Doch die Ausgangsdatei sollte eine sehr gute Basis bieten!
- Beim Import wenden wir kein Standard-Preset an und auch sonst keine Voreinstellungen.
- Jedes Foto wird einzeln angeklickt, bekommt bei Bedarf einige Korrekturen mit Pinseln und einen zeitlosen Preset, dabei ist die korrekte Farbwiedergabe für uns wichtig.
- Für Bilder im schönen Schwarz/Weiß Look nutzen wir entsprechende B&W Presets.
- Um zusätzlich eine bestimmte Bildwirkung zu erzielen oder zu betonen, wie Bokeh oder Lens Flare – kommen bei uns Effekte zum Einsatz und das direkt in Lightroom.
Damit unsere Kunden auch die Möglichkeit haben, echte, schöne Fotos in den Händen zu halten, anstatt sie nur auf elektronischen Geräten zu betrachten – ist die Berücksichtigung vom Weißanteil im Bild für uns essenziell. Eines vergessen viele Kollegen: Papier leuchtet nicht, so wie es ein Monitor tut.
Farblehre wird bei uns generell ganz GROß geschrieben! Eduard ist gelernter Drucker mit Meisterschein, das ist sein Spezialgebiet!
4. Bildbearbeitung in Adobe Photoshop
Hin und wieder kommt es vor, dass das eine oder andere Bild noch den letzen Schliff in Photoshop bekommt. Zu diesem Thema, erwartet dich ein interessanter Beitrag hier im Blog:
Großartige Hilfe bei Bildrauschen, starken Hautunreinheiten und fahlen Farben
Übrigens, unsere Highend Presets, Korrekturpinsel, Verläufe und Effekte kannst du auch in Photoshop nutzen. Die Presets sogar in Lightroom mobile, für einfache und perfekte Bildbearbeitung von Unterwegs. Wir selbst nutzen die mobile Version sehr oft.
5. Bilder sortieren und umbenennen
Jeder Auftrag – ob klein oder groß, Editorial oder PAY, wird sortiert und entsprechend umbenannt. Nichts verlässt ohne diesen Arbeitsschritt unsere Rechner! Alle Bilder chronologisch sortieren und umbenennen, geht sehr einfach mit Bridge oder direkt in Lightroom Classic.
Beispiel für eine Hochzeitsreportage – nach Tagespunkten angelegte Ordner
• Getting Ready Braut
• Getting Ready Bräutigam
• Trauung
• Empfang
• Family and Friends
• Brautpaar Fotosession
• Party
… so in etwa
Diese Ordnerstruktur wird auf dem USB-Stick für den Kunden und in der Online Galerie beibehalten.
6. Bildkomprimierung
Noch bevor die fertigen Bilder auf dem USB-Stick landen und der Upload in die Online Galerie erfolgt, durchlaufen absolut alle JPEG-Dateien eine Bildkomprimierung.
Für diesen wichtigen Schritt kommt die Software Jpegmini zum Einsatz, sie reduziert das Datenvolumen etwa um ein Drittel, die Qualität der Bilder bleibt dabei erhalten.
Das ist einer der Gründe, weshalb uns die kleineren USB-Sticks genügen, wir Platz auf den externen Festplatten haben, die Ladezeit der Online Galerien nur wenige Augenblicke in Anspruch nimmt und wenig Speicherplatz beansprucht.
Mehr zum Thema Bildkomprimierung kannst du hier nachlesen: Bilder ohne Qualitätsverlust komprimieren
Eine oft gestellte Frage von Kollegen: Sind Bilder, welche ins Fotobuch kommen, ebenfalls komprimiert? Ja!
7. Abgabe der Bilder an Kunden in der online Galerie
Sobald die Bildbearbeitung, mit dem dazugehörigen Workflow, abgeschlossen ist erfolgt die erste Präsentation der fertigen Bildergebnisse in einer schönen Online Galerie. Wir lieben das Design von Pixieset mit der weiteren Funktion eine tolle App für unsere Kunden anzulegen.
Der Link zur Passwort-geschützten Galerie geht an Kunden einmal direkt aus der Galerie raus, diese Funktion wird dort geboten und sieht wundervoll aus und ein weiteres mal per E-Mail, sollte die erste im Spam landen.
Was auch noch wirklich praktisch ist und gleichzeitig Zeit spart ist die Möglichkeit, direkt bei Pixieset seine eigenen Textvorlagen zu speichern. So muss man nicht jedesmal neu dichten, sondern bedient sich an den angelegten Vorlagen.
Übrigens, hier im Shop – kannst du unsere E-Mail Vorlagen erwerben, Texte für fertige Galerien sind enthalten und noch vieles mehr… Schau unbedingt rein!
8. Abgabe der Bilder auf USB-Stick und als Print
Sind die Kunden mit allem happy, geht es zum nächsten Schritt. Die fertigen Bilder werden, unter Beibehaltung der Ordnerstruktur, auf einem USB-Stick gespeichert. Knapp 30-50 Fotos bestellen wir als Print und versenden sie zusammen mit dem Stick.
Mit den ausgelieferten Prints haben unsere Kunden zum einen Referenzbilder aus einem professionellen Labor und zum anderen Fotos zum Anschauen in der Hand.
An dieser Stelle können wir das Labor von NPhoto sehr empfehlen, ob Prints, Leinwände, USB-Sticks, Passepartouts oder Fotobücher – hier wirst du fündig.
9. Abschluss vom Auftrag
Im Anschluss werden die Daten auf den beiden externen Festplatten – um den Ordner mit den fertigen Bildern erweitert. Fotos in der Online Galerie werden nicht gelöscht, für uns stellt das eine weitere Datensicherung dar, wir haben ein Abo bei Pixieset.
Auf dem iMac muss der Auftrag dem nächsten Kunden weichen und wird vollständig entfernt, schließlich ist er bereits 3x gesichert. Die belegten Speicherkarten aus der Kamera werden formatiert und stehen anschließend wieder zur Verfügung.
Was wirklich wichtig ist für den idealen Workflow in der Bildbearbeitung
Den aufkommenden Workflow um die Bildbearbeitung herum sollte ein Fotograf/in auf keinen Fall unterschätzen und in der eigenen Kalkulation berücksichtigen, denn der Kunde wird das natürlich nicht tun. Das alles klingt nach enorm hohem Arbeitsaufwand, doch sobald du den Dreh raus hast, ist der Rest nur noch halbe Miete.
Am wichtigsten sind zwei Sachen:
- Die Ausgangsdatei deiner Bilder muss in Ordnung sein, damit wird die Bearbeitung nur wenig Zeit beanspruchen.
- Halte die Menge der Fotos gering, konzentriere dich auf das Motiv und nicht auf den Auslöser!
Übrigens, Tipps zur Preiskalkulation erwarten dich auch noch im Blog – hier entlang:
Wie kalkuliere ich meine Preise? Wir zeigen 3 beliebte Varianten