Onkel Bob und andere Kameragäste – mit diesen Tipps bleibst du souverän
Du bist mitten im Paarshooting, die Stimmung ist magisch – und plötzlich schiebt sich jemand mit einer Spiegelreflexkamera ins Bild. Willkommen, Onkel Bob! Er meint es nicht böse. Im Gegenteil: Er ist oft mit echter Begeisterung dabei. Nur leider auch mitten im Motiv.
Ob mit Kamera, Tablet oder Smartphone – Gäste, die selbst fotografieren wollen, gehören (schon immer)zum Standardprogramm einer Hochzeit. Für dich als Fotograf kann das aber schnell zur Herausforderung werden.
Sprichst du das Thema im Vorgespräch an?
Viele Fotografen gehen das Thema im Kennenlerngespräch offen an – und das ist auch eine gute Idee. Du kannst dem Paar ganz entspannt erklären, dass Gäste mit Kameras während der Trauung oder beim Shooting manchmal ungewollt die Aufnahmen stören.
Dabei geht es nicht darum, jemanden zu verbieten zu fotografieren – sondern um das Bewusstsein. Eine mögliche Lösung ist die sogenannte „unplugged ceremony“, bei der das Paar seine Gäste bittet, während bestimmter Programmpunkte keine Fotos zu machen. Das funktioniert meist gut, wenn der Hinweis charmant über ein Schild oder durch den Trauredner kommt.
Natürlich entscheiden die Paare selbst, wie sie damit umgehen wollen. Manche möchten das Thema gar nicht ansprechen – was völlig in Ordnung ist. Wichtig ist, dass du ihnen die Möglichkeit gibst, darüber nachzudenken.
Wie du am Tag selbst reagieren kannst
Wenn sich dann doch jemand dazwischenschiebt – atme durch. Ein Schritt zur Seite, ein kurzer Seitenblick oder ein freundliches Lächeln reichen oft aus, um die Situation zu lösen.
Direkte Konfrontationen wirken meist unpassend. Du machst deinen Job souveräner, wenn du flexibel bleibst und ruhig reagierst. Deine Gelassenheit spüren auch die Gäste – und sie wirkt oft mehr als jedes „Bitte nicht im Weg stehen“.
Beobachtung aus der Branche: Weniger Bobs bei höherem Budget?
Ein interessanter Punkt, den viele Fotografen im Laufe der Zeit feststellen: Bei Hochzeiten mit höherem Honorar treten „Onkel Bobs“ seltener in Erscheinung. Vielleicht, weil in diesen Fällen die Wertschätzung für deine Arbeit höher ist – und die Gäste entsprechend zurückhaltender sind.
Was du für dich mitnehmen kannst
- Sprich’s locker an: Viele Paare sind dankbar für den Hinweis
- Erkläre den Nutzen: „Unplugged“ heißt oft emotionalere Fotos
- Bleib gelassen: Dein Umgang mit der Situation spricht für dich
- Vermeide Konflikte: Ein Lächeln wirkt oft Wunder
- Gib deinem Paar Sicherheit: Du hast die Erfahrung – und die Lösung
Unser persönlicher Tipp:
Wenn du häufiger mit Paaren sprichst, die sich schöne Fotos wünschen, aber sich vor gestellten Aufnahmen fürchten – schau mal in diesen Beitrag rein:
„Warum sich Paare schöne Bilder wünschen – aber Angst vor dem Posen haben“