Fotografieren in der Mittagssonne – So gelingen dir perfekte Portraits!
Die Mittagssonne – für viele Fotografen ein absolutes Horrorszenario! Harte Schatten, grelles Licht, überbelichtete Haut … Doch keine Sorge, das Ganze ist eigentlich gar nicht so schlimm, wenn du weißt, worauf es ankommt. In diesem Beitrag zeige ich dir eine simple Technik, mit der du auch zur Mittagszeit wunderschöne Portraits fotografieren kannst – ohne viel Aufwand und ohne Blitz!
Den ersten Artikel, zu diesem heiklen Thema, findest du hier: Tipp Nr.1: Fotografieren in der Mittagssonne
Der Mythos: „Mittags gibt es keinen Schatten!“
Falsch! Egal, wo auf der Welt du dich befindest – selbst in der Nähe des Äquators werfen Gebäude, Bäume oder sogar größere Gegenstände Schatten. Und genau diese Schatten kannst du für deine Fotos nutzen.
Tipp Nr. 1: Fotografiere im offenen Schatten
Was ist ein offener Schatten?
Ganz einfach: Ein offener Schatten ist ein Bereich, in dem kein direktes Sonnenlicht einfällt, aber dennoch genug Licht reflektiert wird, um dein Motiv schön auszuleuchten. Der Trick dabei: Es gibt kein Dach über dir, sondern eine seitliche Abschattung durch Gebäude, Mauern oder Bäume.
Wo findest du offenen Schatten?
Schau dich einfach um:
- Gebäude werfen auf einer Seite immer Schatten – du musst nur auf die sonnenabgewandte Seite gehen.
- Auch Bäume, Mauern oder Brücken bieten offene Schattenbereiche.
- Je nach Sonnenstand variiert die Größe des Schattens – morgens und abends ist er länger, mittags kürzer.
Beispiel: Schloss Belvedere in Wien
Zur Mittagszeit knallt die Sonne erbarmungslos auf die eine Seite des Schlosses – doch auf der anderen Seite gibt es einen perfekten offenen Schatten! Genau hier entstehen wunderschöne Portraits ohne harte Kanten oder störende Lichtflecken.
Tipp Nr. 2: Das Licht im Schatten nutzen
Ein weit verbreitetes Missverständnis: „Portraits im Schatten wirken kalt und farblos.“
Stimmt nicht! Warum?
- Das Sonnenlicht prallt auf den Boden und reflektiert in den Schatten hinein.
- Dadurch bekommt dein Motiv eine sanfte, natürliche Aufhellung.
- Ergebnis: Weiche, gleichmäßige Ausleuchtung – ganz ohne Blitz oder Reflektor!
Beispiel: Schloss Schönbrunn
Auch hier siehst du im Schatten nicht nur Dunkelheit, sondern auch reflektiertes Licht – genau das sorgt für diesen soften Look. Und das Beste: Kaum Nachbearbeitung nötig! Das Licht erledigt die meiste Arbeit für dich.
Kameraeinstellungen für Portraits in der Mittagssonne
Ein kleiner, aber wichtiger Tipp: ISO nie unter 400!
Ja, selbst draußen bei strahlendem Sonnenschein. Warum?
- Höhere ISO-Werte verleihen dem Porträt mehr Sanftheit – wie in der analogen Fotografie das Kodak Portra 400 35mm.
- Keine harten Kanten – dadurch weniger Hautunreinheiten und mehr schöne Haut.
Mehr über unsere Kameraeinstellungen findest du hier: 👉 Mit welchen Kameraeinstellungen wir arbeiten und warum
Fazit
Die Mittagssonne ist kein Feind – du musst nur wissen, wie du sie zu deinem Vorteil nutzt! Offene Schattenbereiche und reflektiertes Licht machen es dir leicht, selbst zur Mittagszeit tolle Portraits zu fotografieren. Also, schnapp dir deine Kamera und probier’s aus!