Ein Bildband, der inspiriert: Annie Leibovitz – Portraits 2005–2016
Wenn es eine Fotografin gibt, die weiß, wie man mit einem Bild berührt, dann ist es Annie Leibovitz. In ihrem Bildband Portraits 2005–2016 nimmt sie uns mit auf eine Reise durch elf Jahre ihrer Arbeit – mit beeindruckenden Porträts von Politiker:innen, Künstler:innen, Hollywoodstars, Models und Mitgliedern von Königshäusern.
Ihre Bilder erzählen Geschichten. Sie sind kraftvoll, ehrlich und voller Persönlichkeit. Genau das macht dieses Buch zu einem absoluten Must-have für alle, die Fotografie nicht nur als Handwerk, sondern als Ausdrucksmittel verstehen.
Wer ist Annie Leibovitz?
Geboren in Connecticut, studierte sie zunächst Malerei und Fotografie in San Francisco. Eigentlich wollte sie Kunstlehrerin werden – bis sie auf die Arbeiten von Henri Cartier-Bresson und Robert Frank stieß. Diese Begegnung hat alles verändert.
Anfang der 1970er ging sie zu Rolling Stone, wurde dort schnell Chef-Fotografin und begleitete Künstler wie Bob Dylan und die Rolling Stones auf Tour. Später wechselte sie zu Vanity Fair und Vogue, wo sie mit aufwendig inszenierten Porträts weltberühmt wurde.
Eines ihrer bekanntesten Werke? John Lennon – nackt und eng umschlungen mit Yoko Ono – fotografiert nur wenige Stunden vor seiner Ermordung.
Ihr Leben war nicht immer leicht: Der Tod ihrer Lebenspartnerin Susan Sontag 2004 traf sie schwer, auch Drogenprobleme begleiteten sie eine Zeit lang. Aber die Kamera war immer ihr Anker – ihr Weg zurück zu sich selbst.
Was dich im Bildband Portraits 2005–2016 erwartet
Der Bildband ist ein echtes Schwergewicht – im wahrsten Sinne. Auf über 300 großformatigen Seiten (ca. 27 x 36 cm) präsentiert Annie über 150 Porträts aus elf Jahren.
Dabei begegnet man Größen wie Leonardo DiCaprio, Barack Obama oder Queen Elizabeth. Alle Bilder sind auf ihre eigene Weise intim, stark und ehrlich.
Besonders schön: Am Ende des Buchs findest du kurze Texte von Annie selbst. Sie erzählt, wie manche Bilder entstanden sind, was sie dabei gefühlt hat oder was die Idee dahinter war. Kurz, persönlich – und genau deshalb so lesenswert.
Was du für deine eigene Fotografie mitnehmen kannst
Annie Leibovitz fotografiert nicht einfach Gesichter – sie fängt Geschichten ein. Und auch du kannst von ihrer Herangehensweise einiges lernen:
📌 Nimm dir Zeit.
Ob fünf Minuten oder fünf Stunden – jede Minute, in der du dein Gegenüber wirklich kennenlernst, verbessert dein Bild.
📌 Plane – aber bleib offen.
Hab eine Idee, aber sei bereit, sie über Bord zu werfen, wenn der Moment etwas Besseres zeigt.
📌 Nutze das, was du hast.
Licht, Ausdruck, Körpersprache – das sind deine Werkzeuge. Technik ist wichtig, aber Emotion ist entscheidend.
📌 Zeig Persönlichkeit.
Frag dich bei jedem Shooting: Was macht diese Person besonders? Und wie zeig ich das im Bild?
📌 Finde deinen Stil.
Annie wechselt die Genres, bleibt sich aber treu. Du musst dich nicht festlegen – du musst nur du bleiben.
Fazit: Ein Lieblingsbuch für jeden Fotografen
Annie Leibovitz – Portraits 2005–2016 ist mehr als ein schöner Bildband. Es ist ein Werk, das inspiriert. Es macht Lust, selbst zur Kamera zu greifen – mit mehr Gefühl, mehr Tiefe und mehr Mut zur eigenen Handschrift.