Unsere besten Tipps für echte Bilder, starke Emotionen und entspannte Paare

Es geht nicht ums Fotoshooting – es geht ums Ja-Wort

Wer denkt, das Shooting sei der wichtigste Programmpunkt einer Hochzeit, hat das Wesentliche übersehen. Denn der Tagesablauf dreht sich nicht um Bilder – sondern um das Ja-Wort.

Ob standesamtlich, kirchlich oder frei – die Zeremonie ist der Moment, auf den alles hinsteuert. Torte, erster Tanz, Paarshooting? Schön. Aber das Herzstück ist und bleibt die Trauung. Genau hier entstehen die Bilder, die berühren. Die stillen Tränen. Der Blick beim Einzug. Der Kuss. Das Aufatmen danach.

Hier kommen die besten Tipps für echte, starke Aufnahmen – und worauf du als Fotograf achten sollte, um die Magie dieser Minuten festzuhalten.

Trauung fotografieren: Vorbereitung ist Gold wert

Wer vor der Kamera gute Arbeit abliefern will, muss abseits davon gut vorbereitet sein. Ein klarer Ablaufplan hilft, nichts zu verpassen – vor allem, wenn besondere Momente eingebaut sind:

  • Wer führt die Braut?

  • Wer trägt die Ringe?

  • Gibt es eine Traukerze oder persönlich vorgetragenes Gelübde?

  • Dürfen Fotos gemacht werden? Mit oder ohne Einschränkungen?

  • Findet die Trauung drinnen oder draußen statt – und wann genau?

Diese Infos vorab einzuholen, spart Stress. Und sorgt dafür, dass die richtigen Motive zur richtigen Zeit eingefangen werden.

 

Kameraeinstellungen: f.4 | 1/1000 | ISO 400  | Brennweite 85mm

Die wichtigsten Motive – plus bewährte Kameraeinstellungen


1. Die Location – nicht vergessen

Viele Paare erinnern sich nach ein paar Jahren kaum noch an die Details der Location. Umso wertvoller sind Außen- und Innenaufnahmen vom Ort der Trauung.

Kirche, Standesamt, Garten, Terrasse – ganz egal. Mindestens zwei Bilder sollten fest eingeplant sein.

  • Außenaufnahme Beispiel:
    f/10 | 1/320 | ISO 400 | 24 mm

  • Innenaufnahme Beispiel:
    f/4 | 1/160 | ISO 1600 | 35 mm

Katholische Kirche in Bonn

2. Die Braut auf dem Weg zur Trauung

Kurz bevor sie den Raum betritt, passiert oft etwas Besonderes: ein letzter Moment mit dem Vater oder einer engen Bezugsperson. Emotion pur – und genau der richtige Zeitpunkt für starke Bilder.

Die Veränderung im Gesichtsausdruck, wenn sie die Schwelle überschreitet, ist unbezahlbar.

Einstellungen Bild links: f.4 | 1/500 | ISO 400 | Brennweite 85mm

Kameraeinstellungen Bild rechts: f.4 | 1/1600 | ISO 400 | Brennweite 85mm

3. Der Ringtausch – mehr Szene, weniger Detail

Nahaufnahmen vom Ringwechsel sind oft überbewertet. Zwei Hände mit Ringen sagen wenig aus. Viel spannender ist die Gesamtszene: das Lächeln, die Emotionen, die Hände, der Blickkontakt.

Wenn möglich, lohnt auch ein schneller Perspektivwechsel nach hinten – Gäste, Eltern oder Großeltern im Hintergrund machen das Bild lebendig.

4. Der Kuss – mit allem drum und dran

Auch hier gilt: nicht auf die perfekte Freistellung fokussieren. Wenn im Hintergrund Tante Bobs Handy mitfilmt – so what. Das ist Realität. Und für das Paar gehört das dazu.

Besser echte Atmosphäre als gestellte „Magazine Shots“.

  • f/3,2 | 1/125 | ISO 800 | 35 mm

5. Der Segen – Stimmung mit Licht und Symbolik

In vielen Kirchen lohnt es sich, auf Lichtstimmungen und Details an den Wänden zu achten. Fenster, Gemälde oder Skulpturen können die Bildsprache enorm aufwerten.

Ein Moment des Segens im Gegenlicht oder mit einem Wandgemälde im Hintergrund hat oft mehr Kraft als jedes Porträt.

  • f/4 | 1/160 | ISO 1600 | 50 mm

6. Der Auszug – gern mit Perspektive von oben

Beim Auszug herrscht meistens pure Freude. Der Moment, in dem die Anspannung abfällt, Freunde applaudieren, Seifenblasen fliegen oder Rosenblätter geworfen werden.

Ein leichter Blickwinkel von oben (Galerie, Stuhl, Erhöhung) gibt dem Bild Dynamik – wie ein Red-Carpet-Moment, aber ehrlich und emotional.

  • f/5,6 | 1/320 | ISO 400 | 35 mm

Fazit: Nicht die Technik entscheidet – sondern das Auge

Kamera, Objektiv, ISO – alles wichtig. Aber der Unterschied entsteht im Kopf. Wer weiß, wann welcher Moment kommt und wie er wirkt, ist einen Schritt voraus.

Gute Trauungsbilder brauchen Gespür, Timing und manchmal die Fähigkeit, einfach still zu sein und zu beobachten.

Denn genau dort entstehen die Bilder, die bleiben.

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