Natürliches Licht, starker Look: So fotografierst du beeindruckend auch ohne Blitz
Das Atlantic Hotel in Hamburg gehört zu den Orten, die man als Fotograf nicht so schnell vergisst. Traumhafte Suiten, elegante Festsäle, ein lichtdurchflutetes Atrium – und ja, Udo Lindenberg wohnt hier tatsächlich auch. Aber unsere Liebe zum Haus hat weniger mit Promis zu tun, sondern mit dem, was es an kreativen Möglichkeiten bietet.
Die gute Nachricht: Du brauchst kein riesiges Setup, keine Blitzanlage und auch kein Stativ, um in solchen Räumen großartige Bilder zu machen. Selbst eher unscheinbare Ecken können – mit der richtigen Lichtführung – überraschend stark wirken.
Available Light: Weniger Technik, mehr Gefühl
Bei Reportagen oder Shootings in Hotels, Schlössern oder privaten Räumen arbeiten wir fast ausschließlich mit dem Licht, das bereits da ist. Das spart nicht nur Zeit, sondern macht die Arbeit auch entspannter. Denn was zählt, ist nicht das Equipment – sondern der Blick fürs Licht.
Ein gutes Beispiel: Der Lieferanteneingang im Atlantic Hotel. Klingt unspektakulär – ist es auf den ersten Blick auch. Aber: Zwei massive Vorhänge verdeckten dort eine doppelte Glastür. Einmal zur Seite geschoben, fiel sanftes Tageslicht in den Raum. Das gegenüberliegende Gebäude reflektierte das Licht zusätzlich und sorgte für eine angenehme Helligkeit von der Seite. So wurde aus einem unscheinbaren Raum ein echtes Highlight fürs Paarshooting.
Diese Art von Licht – weich, seitlich einfallend, natürlich – findet sich in vielen Locations. Egal ob Hotellobby, Schlossflur oder Wohnhaus-Eingang.
In 3 einfachen Schritten zum atmosphärischen Bild
1. Licht freilegen:
Öffne Türen, Vorhänge oder was auch immer zwischen dir und dem Licht steht. Du wirst überrascht sein, wie schnell ein Raum an Wirkung gewinnt.
2. Position bewusst wählen:
Platziere dein Model so, dass eine Schulter Richtung Lichtquelle zeigt – und du frontal fotografierst. So bekommst du eine schöne Lichtkante und natürliche Plastizität.
3. Kamera auf Monochrom stellen (bei RAW-Aufnahmen):
Aktivierst du den Schwarzweiß-Modus in der Kamera, siehst du Licht und Schatten viel klarer auf dem Display. Die Originaldatei bleibt natürlich farbig – du trainierst aber ganz automatisch deinen Blick für Lichtführung.
Bonus-Effekte, die sich sehen lassen können
Diese Arbeitsweise bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:
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Das Kleid wirkt plastischer und hochwertiger. Licht und Schatten bringen Struktur ins Material.
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Das Model wirkt automatisch schlanker. Ganz ohne Retusche – einfach durch geschickte Lichtsetzung.
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Du entwickelst ein Gespür für Licht, das dir überall weiterhilft. Nicht nur indoor.
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Fazit:
Fotografieren mit vorhandenem Licht ist keine Notlösung – sondern eine echte Stärke. Wer sich darauf einlässt, entdeckt in jeder Location neue Möglichkeiten. Und schafft Bilder, die ganz ohne großen Aufbau natürlich, elegant und zeitlos wirken.